Zeitungsartikel über die Freiwillige Feuerwehr Trennfurt

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In solcher Stärke präsentiert sich die Trennfurter Feuerwehr im Jahre ihres 100jährigen Bestehens.

In Trennfurt wurde vor 100 Jahren die Freiwillige Feuerwehr gegründet

Viertägiges Jubiläumsfest beginnt heute, Freitag, mit Jugendveranstaltung Frau Ursula Wiegand ist Schirmherrin, Dr. Christoph Ackermann Festpräsident

Klingenberg - Trennfurt. Von morgen, Freitag, bis einschließlich Montag feiert die Freiwillige Feuerwehr Trennfurt ihr l00jähriges Bestehen. Schirmherrin der vier Festtage ist Frau Ursula Wiegand, Festpräsident Dr. Christoph Ackermann. Kommandant Walter Amrhein hat mit seinen Männern auf dem Schwimmbadgelände ein geräumiges Festzeit aufgebaut, in dem für Stimmung und Unterhaltung die Musikkapellen aus Klingenberg, Röllfeld, Trennfurt und die »Maintalmusikanten« aus Obernau sorgen werden. Festauftakt ist am Freitag, mit einer Disco-Night des Jugendclubs im Kreis Miltenberg. Am Samstag gibt es im Pfarrheim eine Feierstunde, bei der Ehrungen vorgenommen werden; Festzug ist am Sonntag.

Aus den nur spärlich vorhandenen Niederschriften ist zu entnehmen, daß am 1. Februar 1879 44 Männer die Wehr in Trennfurt gegründet haben. Diese Mitgliederstärke hat die Wehr bis heute durchschnittlich beibehalten. Elf Kommandanten trugen in den 100 Jahren die Verantwortung und sorgten für eine zeitgemäße Ausrüstung. Die meisten Kommandantenjahre hat Max Zöller zusammengebracht, der von 1958 bis 1978 der Wehr vorstand, vorher war er seit 1951 Motorzugführer und zweiter Kommandant. 14 Jahre Kommandant war Wendelin Ebert, zwölf Jahre Alois Wöber III, zehn Jahre Thomas Rohleder, Hugo Wenzel und Karl Schmitt. Diese sechs Feuerwehrkommandanten schrieben insgesamt 76 Jahre Feuerwehrgeschichte. Die übrigen 24 Jahre teilten sich Josef Herbert, Gerhard Hermann, Karl Süß, Leo Wöber und seit einem Jahr Walter Amrhein.

Wassereimer gehörten zur Ausrüstung

Interessant ist ein Bericht des Zeugwarts aus dem Jahre 1912. Da sind aufgezählt als Bestand 15 Meter gummierte Schläuche, 170 gewöhnliche Schläuche, vier Dachleitern, 22 Steiggurte, 23 Steigerbeile, 21 Leinen, 21 Spritzenmannsgurte, eine Feuerfahne und 80 Wassereimer. An Wehrmännern waren vorhanden 15 Spritzenmänner, acht Ordnungsmänner, drei Zugführer, zwei Hornisten, ein Adjudant, ein Schriftführer, ein Zeugmeister, ein Sanitäter und ein Kommandant.

Noch im Jahre 1929 wurden, neben den obligatorischen Ausrüstungen, 30 Wassereimer gezählt. Sie erinnern daran, daß bei Bränden in der damaligen Zeit mit langen Eimerketten der Feuersbrunst zu Leibe gerückt wurde.

Zum 50. Geburtstag wurde der Wehr von der Gemeinde eine TS 6 gestiftet. In zahlreichen Einsätzen hat diese Tragkraft-Motor-spritze bis 1971 ihren Dienst getan.

1957 wurde die Wehr mit einer modernen TS 8 ausgerüstet, damit man in Ernstfällen mit zwei Motorspritzen den Brand bekämpfen konnte. Die Spritzen wurden mit Pferdefuhrwerken und später mit Traktoren an die Brandstellen gebracht. 1977 wurde die Wehr mit einem schweren Atemschutzgerät ausgerüstet.

In all den Jahren wurde die Wehr stets von den Bürgermeistern tatkräftig unterstützt. Siegfried Abb war der Gründungs-Bürgermeister. Es folgten Heinrich Ühlein, Johann Abb, Eugen Abb, Kilian Wöber und Anton Herbert.

Chronik nennt 50 Brände

Seit 1934 wurden die Protokollbücher mustergültig geführt. Sie berichten von 50 Bränden und vielen Not- und Katastropheneinsätzen. Am eindrucksvollsten wird in der Chronik vom Kirchen-Großbrand im Jahre 1975 am 7. Juli, berichtet. Als letzter Brand steht der Einsatz beim Anwesen Ludwig Grimm (am 11. Dezember 1978) verzeichnet.

Heute präsentiert sich die Wehr mit ihren Führungskräften so: Kommandant Walter Amrhein, Stellvertreter Gottfried Wöher, Kreisbrandmeister und Jugendleiter Rudolf Stelzer, Schriftführer Dieter Salomon, Kassier Franz Wunderlich. Löschmeister sind Alban Krug, Walter Wöber, Klaus Amrhein. Atemschutzwart ist Ernst Zöller, Gerätewart Friedbert Schneider, Haus- und Zeugwart Kurt Reinhard und Mannschaftssprecher sind Michael Stögbauer, Helmuth Martin und Bruno Löber.

Blick ins Festprogramm

Freitag, 20. Juli: 20 Uhr Summer-Disco-Night des Jugendclubs im Festzeit.

Samstag, 21. Juli: 15 Uhr Übung mit nachbarlicher Löschhilfe, 16.30 Uhr Feierstunde im Pfarrheim, 20 Uhr Festabend.

Sonntag, 22. Juli: 9 Uhr Festgottesdienst, anschließend Frühschoppen, 14 Uhr Festzug, anschließend Festbetrieb.

Montag, 23. Juli: l4 Uhr Kindernachmittag, 16 Uhr Treffen der örtlichen Betriebe, 20 Uhr bayerischer Bierabend.

Bei der Feierstunde am Samstag, bei der verdiente Wehrmänner ausgezeichnet werden, wirken die Kapelle des Musikvereins Trennfurt unter Dirigent Karl Wolf, sowie die Sängervereinigung Trennfurt unter Dirigent Johannes F. Dembinski mit.