Zeitungsartikel über die Freiwillige Feuerwehr Trennfurt |
W ö r t h. Brandbekämpfung und Einsätze an elektrischen Anlagen bringen besondere Gefahren mit sich. Eine neue Herausforderung stellen für die Feuerwehrleute Solaranlagen dar. Derzeit schult sie die EZV-Energie.
Jürgen Hahn, technischer Leiter der EZV-Energie, unterweist die Wehrleute in Theorie und Praxis. Kräfte aus Erlenbach, Mechenhard, Streit Wörth, Klingenberg, Trennfurt, und Eöllfeld beteiligten sich an der Weiterbildung.
»Wir führen diese Maßnahmen alle paar Jahre durch, um die Einsatzkräfte für die Gefahren der Elektrik zu sensibi-lisieren«, so Hahn. Er informierte, dass auch die Energieversorger rund um die Uhr einen Bereitschaftsdienst vorhalten und bei Einsätzen an elektrischen Anlagen jederzeit mit anrücken, um den ' Strom abzustellen und somit für mehr Sicherheit zu sorgen.
»Die Energieversorger werden bei uns regelmäßig zu den Einsätzen alarmiert«, erklärte Trennfurts Kommandant Rudi Stelzer. Er kommt selbst aus dem Elekt-roberuf und weis deshalb auch, welche Gefahren vom Strom ausgehen können.
Energieversorger Hahn ist jedoch klar, dass dies nicht bei allen Feuerwehren der Fall ist. »Oftmals werden wir erst nach dem Einsatz informiert«, so der Fachmann. Beispielsweise bei einem mit Wasser voll gelaufenen Keller bestehe immer die Gefahr, dass sich der Strom von einem überfluteten Hausanschluss seinen eigenen Weg gesucht hat.
In den vergangenen Jahren wuchs die Zahl der Photovoltaikanlagen kontinuierlich. Allein im Zuständigkeitsbereich der EZV gibt es über 80. »In Trennfurt sind 16 montiert«, so Hahn. Diese Anlagen stellten mit einer Stromleistung von bis zu 150 Kilowattstunden eine besondere Herausforderung dar. Die Strecke von den Modulen bis zum Wechselrichter könne nämlich nicht stromfrei geschaltet werden. Selbst bei Mondlicht, oder wenn Scheinwerfen brennen, werde Strom produziert.
Bei Bränden von Hochspannungseinrichtungen wie Trafostationen dürften die Feuerwehren nur in Absprache mit den Energieversorgern aktiv werden. Selbst wenn es um die Rettung von Menschenleben geht, habe die eigene Sicherheit der Helfer höchste Priorität. rah
In der Trafostation erklärt Diplom-Ingenieur Jürgen Hahn den Feuerwehrleuten Aufbau, Funktion und Besonderheiten der Hochspannungsanlage. Foto: Ralf Hettler